Wenn du ein Aktien-Anfänger bist, wirst du dich zwangsläufig mit der Frage des richtigen Brokers beschäftigen müssen. Einen Broker zu finden, der zu dir passt, ist gar nicht so schwierig. Doch auf einige Punkte solltest du bei deiner Brokerwahl achten:
- Gebühren
- Umfang der angebotenen Wertpapiere (ETF, Aktien, Anleihen)
- Umsetzung deines Investments (Sparpläne, Einmalzahlungen)
In diesem Artikel habe ich die wichtigsten Kriterien zusammengefasst.
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Welche unterschiedlichen Broker gibt es?
Zuerst einmal hast du die Auswahl zwischen einer Filialbank, einem Onlinebroker und einer Direktbank. Während du bei einer Filialbank, wie der Sparkasse, einen Ansprechpartner / Berater vor Ort hast, entfällt dies natürlich bei den Online-Optionen. Dort bist du eher auf dich alleine gestellt. Allerdings bieten sowohl Onlinebroker, als auch Direktbanken Telefonhotlines und Livechats an. Wenn du also Servicefragen hast, wird dir auch da weitergeholfen.
Der wohl größte Pluspunkt bei den Onlineoptionen liegt in den Gebühren. Diese sind deutlich niedriger als bei einer Filialbank.
Während du bei einer Direktbank alle Möglichkeiten einer Filialbank hast, kannst du beim Onlinebroker tatsächlich nur ein Wertpapierdepot erstellen. Ein Umstieg von einer Filialbank zu einer Direktbank ist meiner Meinung nach allgemein sinnvoll – unabhängig vom Wertpapierdepot. Beispielsweise bieten viele von ihnen Girokonten ohne Führungsgebühren an. Allerdings soll es ja nicht um diese Thematik gehen, sondern um das Wertpapierdepot.
Kosten und Gebühren bei Einmaleinlagen
Die Eröffnung eines Depots ist in der Regel bei deutschen Anbietern kostenlos. Beim Kauf von Aktien fallen allerdings Gebühren an und diese sind von Anbieter zu Anbieter sehr unterschiedlich.
Die wichtigsten Kosten sind die Ordergebühren. Diese setzen sich aus den Basiskosten und den Fremdkosten zusammen.
Basiskosten
Bei den Basiskosten handelt es sich um Grundgebühren, welche pro Order fällig werden. Meist bestehen sie aus einem fixen und einem variablen Betrag. Zum Beispiel X Euro + Y %. Die Prozentzahl bezieht sich dabei auf das Ordervolumen. Es gibt aber auch viele Broker die eine Mindest- und Maximalgebühr erheben. Würden deine fixen und variablen Kosten also unter dieser Mindestgrenze liegen, greift eben jene.
Fremdkosten
Je nach Börsenplatz kommen noch weitere Kosten, wie Börsengebühren und Transaktionsentgelt hinzu.
Ordergebühren
Die Ordergebühren setzen sich dementsprechend aus den Basis- und Fremdkosten zusammen. Und sind die real anfallenden Kosten pro Auftrag.
Was bedeutet das für dich?
Wenn du es ganz grundsätzlich betrachten möchtest, kannst du die Wahl deines Brokers in zwei Kategorien einteilen. Broker mit Kostenpauschale und Broker mit Provisionsbasis.
Tipp: Damit du keine bösen Überraschungen erlebst, solltest du auf jeden Fall auf die Mindest-Ordergebühren achten. Diese werden je nach Broker fällig, wenn deine Order unter der festgelegten Mindestsumme liegt. Die Gebühren sollten maximal 1% – 2% deiner Order ausmachen.
Kostenpauschale
Es gibt Broker, die eine Kostenpauschale (Flatrate) anbieten. Hier zahlst du immer einen fixen Betrag pro Order. Auch gibt es hier keine Mindestgrenzen oder Fremdkosten.
Hierzu gehören beispielsweise Trade Republic, Smartbroker oder Degiro.
Provisionsbasis
Die meisten Broker arbeiten ohne Kostenpauschale. Hier werden die kompletten Ordergebühren fällig. Diese Anbieter unterscheiden sich auch deutlich in den Kosten. Meist handelt es sich hierbei um Direktbanken.
Broker-Übersicht Kostenpauschale und Provisionsbasis
Name | Gebührenart | Basiskosten | Fremdkosten | Ordergebühren |
Trade Republic* | Kostenpauschale | 1,00 € | 0,00 € | 1,00 € |
Degiro* | Kostenpauschale | 2,27 € | 0,00 € | 2,27 € |
onvista Bank* | Provision | 5,00 € | 2,00 € | 7,00 € |
flatex* | Provision | 5,90 € | 2,00 € | 7,90 € |
Ing Bank* | Provision | 8,65 € | 0,00 € | 8,65 € |
Consorsbank* | Provision | 9,95 € | 0,00 € | 9,95 € |
comdirect* | Provision | 9,90 € | 2,50 € | 12,40 € |
TARGOBANK* | Provision | 8,90 € | 2,00 € | 10,90 € |
Neukunden-Angebot | ||||
Name | Gebührenart | Ordergebühren | Monate | Sonderregelung |
ING Bank | Kostenpauschale | 2,90 € | 6 | alle inländischen Börsen, sowie außerbörslich |
Consorsbank | Kostenpauschale | 3,95 € | 12 | nur beim Tradegate Handelsplatz |
.comdirect | Kostenpauschale | 3,90 € | 12 | alle inländischen Börsen, sowie außerbörslich |
Flatex | Kostenpauschale | 3,80 € | 6 | alle inländischen Börsen, sowie außerbörslich |
TargoBank | Kostenpauschale | 4,90 € | 12 | alle inländischen Börsen, sowie außerbörslich |
Sonderregelungen:
Smartbroker: Neben der normalen Kostenpauschale von 4,00€ gibt es hier noch die Möglichkeit für 0,00€ über gettex (elektronischer Handelsplatz) zu handeln, wenn dein Ordervolumen 500€ beträgt. Auch kannst du hier für nur 1,00€ pro Order über den Handelsplatz Lang & Schwarz handeln.
Trade Republic: Bei diesem Broker kannst du nur über den LS Exchange Handelsplatz handeln. Dies ist der elektronische Handelsplatz der Börse Hamburg.
Kosten und Gebühren bei Sparplänen
Wie bei einem direkten Aktienkauf werden auch Gebühren bei einem Sparplan fällig. Hier gibt es wieder die Unterteilung zwischen einer Kostenpauschale und der Provisionsbasis. Allerdings entfallen bei einem Sparplan weitere Fremdkosten und auch der Mindestbetrag entfällt. Bei Sparplänen gibt es dafür zwei andere Besonderheiten auf die du achten solltest. Zum einen auf die Menge der angebotenen ETFs und zum anderen auf die Sparrate.
Je nach Broker variiert die ETF-Auswahl zwischen 100 und 1.000 Stück. Während bei einigen Brokern Sparpläne bereits ab 25€ möglich sind, geht dies bei anderen erst ab 50€.
Anders als bei den direkten Aktienkäufen, lohnen sich die Kostenpauschalen hier eher nicht. Die Kosten liegen dabei zwischen 1€ – 1,50€ pro Sparplan. Bei einer Sparrate von 50€ wären das 3%. Die Broker mit einer Provision liegen zwischen 1,5% und 1,75%.
Broker-Übersicht Gebühren bei Sparplänen
Name | Ordergebühr | Sparrate /max. | ETF | Aktions-ETFs | Gebühren |
Trade Republic* | 0,00 € | 25€ / 5000€ | 300 | 300 | 0,00 € |
onvista Bank* | 1,00 € | 50€ / 500€ | 166 | / | |
flatex* | 1,50 € | 50 € | 1015 | 270 | 0,00 € |
Ing Bank* | 1,75% | 50€ / 5000€ | 700 | 200 | 0,00 € |
Consorsbank* | 1,50% | 25€ / 2000€ | 416 | 261 | 0,00 € |
comdirect* | 1,50% | 25€ / 10.000€ | 622 | 113 | 0,00 € |
Fazit
Wenn du dich nur für einmalige Anlagen interessierst, würde ich zu Trade Republic oder Smartbroker greifen. Beide haben günstige Gebühren in Form von Kostenpauschalen. Leider ist Trade Republic nur über eine APP steuerbar. Wenn dich dieser Umstand aber nicht stört, steht dem Broker nichts im Weg.
Möchtest du lieber eine Mischung aus Sparplänen und einmaligen Anlagen haben, dann bietet in meinen Augen auch hier Smartbroker das beste Gesamtpaket. Sie bestechen durch niedrige Gebühren in beiden Bereichen. Sparpläne kannst du dort schon ab 25€ starten und die Auswahl von 600 ETFs ist sehr gut.
Vielleicht denkst du auch gerade über einen Bankenwechsel nach. Wenn du alles an einem Ort haben möchtest, empfehle ich einen Blick auf die Consorsbank zu werfen. Sie hat von den Direktbanken die niedrigsten Ordergebühren und das Neukundenangebot von 3,95€ ist auch sehr attraktiv. Zu dem kannst du hier ebenfalls Sparpläne ab 25€ besparen und das schon mit einer Gebühr von 1,5%.
Jetzt gibt es keine Ausreden mehr und du kannst direkt mit dem Investieren anfangen. Solltest du dich für einen Broker entscheiden, würde mich natürlich wahnsinnig interessieren welcher es geworden ist und warum. Lass doch einen Kommentar da!
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