In dieser zweiteiligen Reihe soll es um Einblicke in mein Depot Management gehen. Dabei stelle ich in diesem Artikel vor wie ich mein Dividenden-Depot aufbaue und organisiere. Wovon mache ich meine Verteilung abhängig und wie gewichte ich einzelne Unternehmen?
Im zweiten Teil möchte ich zeigen, wie ich basierend auf der Gewichtung mit meinem Depot arbeite und meine Kaufentscheidungen treffe.
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Depot-Struktur
Meine erste Überlegung am Anfang war, wie ich mein Portfolio diversifizieren möchte. Dazu sollte mein Depot drei wesentliche Dinge erfüllen.
- Sektoren-Vielfalt
- weltweite Aufstellung
- Gewichtung
Sektoren-Vielfalt
Die Sektoren-Vielfalt lässt sich einfach darin begründen, dass es nie gut ist, wenn man sich auf einzelne Branchen „einschießt“. Ein hohe Dichte an Unternehmen in einem bestimmten Bereich erhöht das Risiko und die Anfälligkeit des eigenen Depots enorm.
Zu erst einmal ging es also darum zu schauen, welche Sektoren es gibt und welche Bereiche davon in Frage kommen.
Hierzu haben MSCI und Standard & Poor’s 1999 den Global Industry Classification Standard entwickelt und seither immer weiter aufbereitet. Der GICS besteht aus 11 Sektoren, 24 Industrie-Zweigen, 69 Industrien and 158 Subindustrien.
In meinen Augen macht es sinn, wenn man ein paar verschiedene Sektoren in seinem Depot hat. Man muss aber nicht zwingend alle haben. Ich persönlich habe aktuell Unternehmen aus 8 verschiedenen Sektoren.
Lediglich die Bereiche Utilities, Materials und Consumer Discretionary habe ich derzeit (noch) nicht abgedeckt. Wobei ich auch sagen muss, dass ich meine zwei Energie-Unternehmen (Enbridge und Pembina) rein von ihrer Ausrichtung und Aufstellung eher dem Utility-Bereich zuordnen würde. Reine Öl- oder Gaskonzerne, wie Exxon, BP oder Shell habe ich aktuell bewusst nicht im Depot.
Wenn man sich nicht mit einzelnen Sektoren beschäftigen möchte, diese aber trotzdem gerne im Depot hätte, bieten sich Lösungen über einen ETF an – beispielsweise iShares S&P 500 Materials Sector UCITS ETF.
globale Aufstellung
Ich bin nicht nur ein Freund der Sektor-Diversifizierung, sondern bin auch der Meinung, dass man sich global aufstellen sollte. Da ich in meinem Depot hauptsächlich auf Dividendenzahler (Einzelunternehmen) aus den USA und Kanada setze, habe ich zur globalen Abdeckung noch den iShares EURO STOXX Select Dividend 30 UCITS ETF und den iShares Dow Jones Asia Pacific Select Dividend 50 UCITS ETF.
Natürlich kann man eine solche Diversifikation auch mit Einzelunternehmen aus Europa oder Asien gestalten, aber mein Schwerpunkt liegt eben woanders.
Ich schätze die quartalsweise- bzw. monatliche Dividende und sehe insgesamt die Dividendenpolitik in den USA einfach „fester verankert“, als in Deutschland zum Beispiel. Abgesehen davon finde ich den Zugang zu den amerikanischen Unternehmensdaten für meine Analysen deutlich angenehmer.
Übergeordnete Gewichtung des Depots
In meinem Depot habe ich auf diesen Grundlagen eine übergeordnete prozentuale Verteilung vorgenommen. Insgesamt besteht mein Portfolio aus drei Blöcken:
- normale Unternehmen (Industrieunternehmen nach GICS)
- Immobilien-Unternehmen (REITS)
- ETF’s (globale Diversifikation)
Ich habe bewusst Immobilien aus den „normalen Unternehmen“ ausgeklammert, da es sich hierbei um eine andere Art der Aktienanlage handelt und ich diese zur weiteren Diversifikation im Portfolio nutze. Auch bei REITs gibt es unterschiedliche Sektoren, deshalb sollte man auch hier auf eine sinnvolle Verteilung achten.
Es handelt sich bei einem REIT um ein Anlagekonzept, bei dem das Geld der Anleger für den Kauf von Immobilien zusammengefasst wird. Im Prinzip verhält es sich hierbei ähnlich, wie bei einem ETF oder Fond, nur mit dem Unterschied, dass nicht in Aktien und Anlagen, sondern in Immobilien investiert wird.
Auf das Thema REITs bin ich auch in meinem Artikel REITs – die Entspannte Art in Immobilien zu investieren eingegangen.
Depot – Verteilung
Einzelunternehmen (GICS) | REITs | ETFs |
70% | 20% | 10% |
Gewichtung der Sektoren
Nach der übergeordneten Verteilung geht es um die Sektoren-Gewichtung innerhalb der „normalen Einzelunternehmen“. Insgesamt versuche ich die Sektoren relativ gleichmäßig zu verteilen.
Allerdings haben bei mir die sogenannten defensiven Sektoren [Health Care, Consumer Staples, Utilities (keine Unternehmen im Depot)] die höchsten Prozentwerte, da sie die geringste Volatilität vorweisen.
Wie bereits erwähnt ist bei mir der Energie-Sektor nur so hoch, weil ich dort Enbridge und Pembina als Positionen habe (Stichwort: Utility-ähnlich). Hätte ich dort reine Öl-Unternehmen, dann wären die Prozente sicherlich deutlich geringer.
Wahrscheinlich werde ich auch den Technologie-Sektor über die Zeit eher auf 10% ziehen und dafür den Industrial-Sektor auf 10% reduzieren.
Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich aber mit meiner Verteilung gut gefahren und zufrieden. Zum Glück sind prozentuale Gewichtungen ja nicht in Stein gemeißelt und können variable angepasst werden. Mit Sicherheit werden der Health Care und Consumer Staple Sektor aber immer die größte Gewichtung einnehmen.
Gewichtung der Einzelunternehmen
Der letzte Schritt in meiner Depot-Planung beinhaltet die Gewichtung der einzelnen Unternehmen. Dies ist eine weitere Grundlage zur Risikominimierung.
Wie groß die einzelnen Unternehmens-positionen sind, hängt von der individuellen Verteilung innerhalb des Sektors ab. Allerdings habe ich für mich persönlich festgelegt, dass einzelne Unternehmen maximal 5-6% vom Gesamtdepotwert ausmachen dürfen.
Sollte ein Unternehmen darüber liegen, strukturiere ich die Verteilung um oder erweitere den Sektor um ein neues Unternehmen.
Ende nächsten Jahres soll mein Depotwert (Investment-Einsatz) bei 25.000€ liegen. Da 70% (17.500€) vom Depot in Einzelunternehmen investiert werden, sieht man in der unteren Tabelle meine Zielwerte für das kommende Jahr. In blau ist der aktuelle Wert hinterlegt und der grüne Wert ist der Zielwert.
20% (5.000€) davon sollen aus REITs bestehen. Hier sieht meine Verteilung wie folgt aus.
Die restlichen 10% (2.500€) stellen die ETFs dar.
Um die Entwicklung des Depots im Auge zu behalten, habe ich dafür eine Excel-Tabelle erstellt. Dort wird am Besten sichtbar, wie sich die ganzen Überlegungen und Vorkehrungen widerspiegeln.
Die Spalte „Gewichtung Investment“ zeigt den aktuellen Stand, welcher sich auf die „Gewichtung Ziel %“ bezieht. Wenn ich dort also im Falle von z.B. AbbVie bei 7% angekommen bin, nimmt das Unternehmen 4,90% von meinem gesamten Portfolio ein. Die komplette Verteilung ergibt dann 70% des Depotwerts.
Bei den REITs verhält es sich genau so. Allerdings wird hier auch deutlich, dass einzelne REITs einen sehr geringen Wert im Portfolio ausmachen. Dies ist gerade bei den Unternehmen mit einer hohen Rendite extrem wichtig zur Risikominimierung. Und selbst ein REIT wie O (Realty Income), der 10% vom REIT-Portfolio ausmacht, nimmt im Gesamtdepot gerade einmal 2% ein.
Eine gute Verteilung der Unternehmen schützt auf vielfältige Weise, denn zwei Dinge wären fatal:
- eine zu große Position in einem Unternehmen und der Kurs bricht komplett ein oder das Unternehmen geht pleite.
- die Dividende wird gekürzt oder gestrichen und das Unternehmen macht einen zu großen Teil der Dividenden-Einnahmen aus.
So kann man diese Risiken minimieren.
Das soll es zu Teil 1 des Depot-Managements gewesen sein. In Teil 2 geht es darum, wie ich mit den Gewichtungen arbeite und meine Kaufentscheidungen treffe.
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