Heute möchte ich mein Dividenden-Aktiendepot vorstellen und mit euch teilen. Das Depot wurde vor 2,5 Jahren gestartet und wird seit dem kontinuierlich weiter auf- und ausgebaut.
Wie der Name schon sagt, verfolge ich mit meinem Depot die Dividendenstrategie. Das heißt ich möchte langfristig in starke und sichere Aktien investieren, um mir einen regelmäßigen, monatlichen Cashflow aufzubauen.
Mein Depotschwerpunkt liegt auf Dividendenaktien, wobei gegebenenfalls auch vereinzelte Wachstumsaktien hinzukommen könnten. Diese Übersicht soll dazu dienen die Entwicklung zu tracken und gleichzeitig zu zeigen, dass man auch mit Dividendenaktien gute Kursgewinne einfahren kann.
Zwar zielt meine Depotzusammensetzung auf die „buy and hold“ Strategie und den Aufbau eines monatlichen Cashflows durch Dividenden ab, aber ich gehe dabei vor allem Total Return (Dividenden + Kursgewinne) orientiert vor.
Wenn Unternehmen meine Erwartungen nicht erfüllen oder deutlich überperformen (stark überbewertet werden), werde ich sie möglicherweise ersetzen.
Das Hauptziel liegt aber auf dem Aufbau eines attraktiven Cashflows.
diese Artikel könnten dich auch interessieren:
Warum die Dividendenstrategie?
Im Prinzip ist dies recht schnell beantwortet. Wie ich oben bereits sagte, möchte ich gerne monatlich mehr Geld auf dem Konto haben, denn das Ziel ist irgendwann die finanzielle Freiheit.
Durch meine Strategie schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich baue mir ein passives Einkommen auf und sollte ich doch Mal eine Aktie verkaufen wollen oder müssen, profitiere ich vom Wertzuwachs.
Der zweite Grund ist die Beständigkeit. Die Kurse der Aktien können, je nach Weltgeschehen, gerne mal ordentlich im Kurs schwanken. Bei sorgfältig ausgewählten Unternehmen bleibt die Dividende aber konstant und durch das Dividendenwachstum steigen sie eher, als dass sie gekürzt werden.
Depotziele
Struktur
Derzeit sind 30 Unternehmen in meinem Depot, was meiner Zielgröße entspricht. Ich halte ein Depot mit zu vielen Unternehmen nicht für sinnvoll.
Je mehr Aktien ich habe, desto größer ist der Aufwand diese regelmäßig zu überprüfen.
Auch würde ich mit einem deutlich größeren Portfolio nicht zwanghaft bessere Returns generieren oder mein Risiko minimieren. Ich investiere lieber in weniger Unternehmen eine größere Summe, als in 100 Unternehmen eine kleinere.
Es macht einfach keinen Sinn noch in das 4., 5. oder 6. Beste Unternehmen aus einem Sektor zu investieren, wenn ich davon überzeugt bin, dass ich ohnehin 2-3 Top-Unternehmen habe. Abgesehen davon könnte ich dann gleich in einen ETF investieren.
Im letzten Jahr hatte ich tatsächlich auch zwei ETFs im Depot. Zum einen den IShares EUROSTOXX 30 und zum anderen den IShares Asia/Pacifik.
Während der EUROSTOXX 30 wirklich gut lief und ich dort knapp 25% im Plus war, hielt sich die Performance des Ishares Asia/Pacifik mit 5% in Grenzen und das, obwohl ich beide am Coronatiefpunkt gekauft hatte.
Natürlich war der Hauptgrund für den Kauf die globale Diversifikation des Portfolios, allerdings sehe ich die Notwendigkeit dafür nicht mehr zwangsweise.
Die meisten Unternehmen in meinem Depot sind Globalplayer und zahlen seit ewigen Jahren Dividenden. Auch sehe ich die Regularien in China kritisch und die Performance des ETFs spiegelte dies auch wieder. Warum also in einen „ungewissen“ Markt investieren, wenn ich das Geld auch in einzelne Unternehmen stecken kann?
Desweiteren ist irgendwann der Punkt erreicht, wo man den Freibetrag ausgeschöpft hat und sich mit der Steuerrückerstattung beschäftigen muss. Dies möchte ich nicht für 25 Länder tun.
Abgesehen davon, habe ich einfach Spaß daran einzelne Unternehmen zu analysieren und diese zu managen. Ich finde tatsächlich den Zugang zu den Daten von US- und kanadischen Unternehmen am einfachsten.
Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich mein Depot deshalb doch deutlich Verändert. Dort waren es in der Spitze knapp 50 Aktien. Allerdings hatte ich da viele „kleinere“ Beträge dabei und eine große Anzahl der Unternehmen sind wahnsinnig gut gelaufen, so dass eine Aufstockung der Investmentsumme in diese Aktien keinen Sinn gemacht hätte.
Da ich sowieso ein kompakteres Depot haben wollte, habe ich mich dann dementsprechend von einigen getrennt. Das Geld wurde anschließend in die Aktien investiert, die ich ohnehin behalten wollte und die zu dem Zeitpunkt unterbewertet waren.
Depot Diversifikation
Bei den Zielgrößen sieht man die Prozent, welche ich pro Sektor insgesamt maximal haben möchte. Der REIT-, Healthcare-, Finance- und Energy Sektor sind derzeit etwas übergewichtet. Dies reguliert sich aber automatisch, so bald ich die anderen Sektoren weiter ausbaue.
Sektoren mit 4% als Zielgröße beinhalten nur ein Unternehmen aus dem entsprechenden Sektor.
Das Risiko eines Total Verlustes liegt in meinem Depot bei maximal 4% bis 6% pro Unternehmen, wenn alle Unternehmen entsprechend ihrer Zielgröße gewichtet sind. Ich persönlich halte diese Art der Risikominimierung zwar für wichtig, aber nicht als ausschlaggebendes Merkmal für die Depotkonstruktion. Wenn ich es wirklich schaffen sollte, sehenden Auges einen Total Verlust bei einem meiner Unternehmen in meinem Depot hinzulegen, fehlt es an anderer Stelle.
Neben der allgemeinen Sektor Diversifikation bin ich auch innerhalb der Sektoren weitestgehend diversifiziert.
Aktuell beinhaltet mein Depot folgende Aktien:
Januar, April, Juli, Oktober | Februar, Mai, August, November | März, Juni, September, Dezember | monatlich |
---|---|---|---|
MO | ABBV | AMGN | MAIN |
BNS | BTI | JNJ | PBA |
ADP | NNN | MMM | O |
CSCO | OHI | PRU | |
IRM | VZ | AVGO | |
UGI | APD | ENB | |
AMT | KMI | PNW | |
MPW | LOW | SNA | |
EXR | TROW | ||
UNP | |||
9 | 8 | 10 | 3 |
Derzeit habe ich 30 Unternehmen. Da ich eigentlich kein zu großes Depot möchte, werde ich genau schauen, ob und welche Aktien ich mir noch ins Depot hole.
Depot Performance und Erwartung
Ich versuche hier am Ende jeden Monats ein Update zu posten, um die Entwicklung zu dokumentieren.
Depot Performance aktuell
Neben der Kurs- und Dividendenperformance, spielt natürlich auch der EUR-USD Kurs eine Rolle. Daher können die Werte variieren, obwohl die Kurse weiter steigen.
Sektor Performance aktuell
Total Return Potential bis 2023
Das Total Return Potential bis 2023 basiert zum einen auf meinem Einkaufspreis und der erwarteten Kursentwicklung und zum anderen auf den Dividendeneinnahmen.
Das heißt ich gehe davon aus, dass sich die Kurse in dieser Zeit in Richtung der Fair Value für 2023 entwickeln werden. Das Total Return Potential verändert sich natürlich, so bald ich einzelne Unternehmen weiter aufstocke.
aktueller Stand – 29.05.2022
Die rechten Zahlen beim Total Return Potential sind dabei die Returns, wenn es so eintrifft wie erwartet und die linken % sind mit einer 30%ige Margin of Safety kalkuliert.
Bei einigen Unternehmen sieht man bereits, dass sie meine Ziele für 2023 schon jetzt erreichen werden oder bereits erreicht haben. Hier werde ich ab einem gewissen Punkt gegebenenfalls die Positionen kürzen und umverteilen.
Alle Unternehmen waren zum Kaufzeitpunkt, teils stark, unterbewertet. Man sieht hier aber sehr schön das Potential, wenn man qualitativ hochwertige Unternehmen zu unterbewerteten Preisen kauft.
Kaufentscheidungen
Ich habe ja bereits oben geschrieben, dass ich keine überbewerteten Unternehmen kaufe, weshalb man hier derzeit kein Microsoft, Apple, Nike oder ähnlich Unternehmen finden wird.
Es gibt so viele gute Aktien am Markt und ich kann ohne Probleme auf diese Namen im Depot verzichten. Denn in meinen Augen lohnt sich da aktuell das Risk / Reward Verhältnis einfach nicht.
Wichtig! Bevor ich überhaupt überlege eine Aktie zu kaufen, wird diese ausführlich analysiert. Wie schon mehrmals erwähnt, möchte ich hohe Qualität zu attraktiven Preisen kaufen. Sollte mich eine Aktie von den Fundamentaldaten her nicht überzeugen, kann sie noch so interessant bewertet sein. Wenn du sehen möchtest wie ich dabei vorgehe, kannst du dir meine Analysen zu den letzten Käufen Snap-On und UGI Corp. anschauen.
Wie gehe ich also vor?
Ich benutze für meine Kaufentscheidungen verschiedene Fair Value Kalkulationen und verwende dann den Durchschnitt als Referenzwert. Für die Daten nutze ich fastgraphs.com. In meinen Augen ist es das beste Tool zur Aktienanalyse.
Als Kalkulationsgrundlage werden folgende Kennzahlen verwendet:
- 12-jährige normalized P/E Ratio (KGV)
- 12-jährige normalized P/OCF (operating Cashflow)
- 12-jährige normalized P/EBITDA
- 12-jährige normalized P/EBIT
- 5-jähriges Dividenden-Yield
Für REITS benutze ich:
- 12-jährige normalized P/FFO
- 12-jährige normalized P/AFFO
- 5-jähriges Dividenden-Yield
Bei Banken verwende ich:
- 12-jährige normalized P/E Ratio
- 5-jähriges Dividenden-Yield
- 5-jährigen P/Book Durchschnitt
So habe ich einen Querschnitt durch verschiedene Unternehmenskennzahlen und einen guten Richtwert über die Qualität des Unternehmens.
Auch nehme ich bewusst einen längeren Zeitraum zur Berechnung, da so auch Mal schlechtere Phasen berücksichtigt werden und ich ein besseres Bild über die langfristige Entwicklung der Unternehmen bekomme.
Mein Depot – Stand: 29.05.2022
Die Tabelle hilft mir bei meinen Kaufentscheidungen. Sie zeigt mir an, in welchem Preisspektrum sich die einzelnen Aktien derzeit bewegen und ob sie basierend auf der Fair Value Kalkulation im Moment kaufenswert sind.
Nach dieser Methode bin ich auch vorgegangen, als ich mir diese Unternehmen ins Depot geholt habe. In der Tabelle beim Total Return Potential konnte man sehen, dass ich dadurch bereits schöne Total Returns verbuchen konnte und diese kontinuierlich steigen werden. Jedes einzelne Unternehmen in meinem Depot war zum Kaufzeitpunkt unterbewertet.
Einige Unternehmen haben bereits die Fair Value 2021 erreicht oder sind auf dem Weg dahin.
Die Fair Value hilft mir also bei der Gewinnmaximierung und gleichzeitig schützt sie mein investiertes Kapital. Außerdem bewahrt sie mich davor zu viel für ein Unternehmen zu zahlen, denn das kann auch sehr schnell in die Hose gehen und negative Returns generieren.
Der intrinsische Wert eines Unternehmens wird durch die Fair Value sichtbar und es ist in den allermeisten Fällen so, dass der Kurs früher oder später den Earnings folgen wird. Dies gilt sowohl für überbewertete, als auch unterbewertete Unternehmen.
Ist ein Unternehmen überbewertet und kann die Erwartungen nicht rechtfertigen, folgt in den meisten Fällen eine Korrektur (siehe z.B. Clorox oder aktuell viele Techaktien). Wenn ein Unternehmen eine hohe Qualität hat und unterbewertet ist, steigt der Kurs in der Regel (siehe mein Depot).
Die Gründe für eine Unterbewertung sind vielfältig und so lange sie nichts mit dem Unternehmen an sich (fundamental) zu tun haben, bieten sich hier wunderbare Chancen.
In meinen Augen ist einer der größten Fehler die man machen kann auf einen einfachen Aktienchart zu schauen und damit meinen zu können das Unternehmen zu beurteilen.
„Altria hatte in den letzten 5 Jahren -5% Kursreturns – die würde ich nicht kaufen.“ Das habe ich so oft gelesen… Faktisch ist das zwar richtig mit den -5%, aber ich kaufe ja zu einem anderen Zeitpunkt und investiere in die Zukunft und so können hier gerne mehr als 20% Kursreturns in den nächsten Jahren entstehen. Denn das Unternehmen ist absolut intakt.
Hätte ich mir nur die Charts angeschaut und nicht die Unternehmen ausführlich analysiert und ganzheitlich betrachtet, wären wohl keine Aktien wie Prudential (PRU), Bank of Nova Scotia (BNS), Enbridge (ENB) oder Iron Mountain (IRM) im Depot gelandet und ich hätte auf eine Menge Returnpotential verzichtet.
Eine gute Valuation (Bewertung) ist das A und O für effiziente und langfristige Total Returns.
Watchlist
Meine Watchlist richtet sich natürlich nach meiner Strategie und meinen Depotbedürfnissen.
- Welche Sektoren werden noch benötigt?
- Habe ich meine Zielgröße an Unternehmen in den anderen Sektoren erreicht?
- In welchem Monat zahlen sie Dividenden?
- Gibt es gerade attraktiv bewertete Unternehmen für neue Positionen?
Bevor ich mich für diese Unternehmen entschieden habe, wurden sie natürlich grundlegend analysiert. Wie ich dabei vorgehe, kann man in meinen Aktien-Analyse Artikeln sehen.
Schlussendlich habe ich eine erweiterte Liste mit einer Vielzahl von Unternehmen, um für mich das bzw. die möglichst besten Unternehmen in den jeweiligen Sektoren zu finden. Was übrig bleibt, ist diese Watchlist mit meinen Top Priority Picks.
Sofern sich also eine gute Kaufgelegenheit bietet, möchte ich mein Depot mit einigen der gelb markierten Aktien erweitern.
2022 habe ich von meiner Watchlist bereits VZ, LOW, AMT, MPW, APD, KMI und TROW meinem Depot als neue Positionen hinzugefügt. Außerdem ergab sich die Gelegenheit UNP an der Fair Value zu kaufen. Diese habe ich genutzt. Verkaufen musste ich leider FRT, da diese in meinen Brokern nicht mehr kaufbar war. Mit dem Verkauf habe ich knapp 30% an Total Returns erzielt. Auf die letzten 2 Jahre gerechnet, entspricht dies 15% pro Jahr an Rendite. Ich habe das Unternehmen zwar ungern verkauft, aber es hat immerhin seinen Zweck erfüllt.
Der Erlös wurde in den Ausbau meiner TROW Position gesteckt.
Eigentlich möchte ich maximal 30 Unternehmen im Depot haben, sollten einige der Unternehmen weiterhin deutlich korrigieren, wären sie natürlich Kaufkandidaten. Im Großen und Ganzen bin ich aber sehr zufrieden mit meinem Depot und bin mir nicht sicher, ob ich es wirklich auf 35 aufstocken würde. Am interessantesten ist aktuell (rein Kurstechnisch) STAG für mich.
Es kann natürlich sein, dass sich über die Zeit auch noch andere Kandidaten ergeben könnten. So würde aber mein „perfektes“ Depot aussehen. Es wären dann alle GICS-Sektoren zur Diversifikation abgedeckt und auch innerhalb des REIT-Sektors wäre ich diversifiziert aufgestellt.
Ich versuche die Unternehmen so zu kaufen, dass ich direkt von der Dividende profitiere. Wenn es sich anbietet kaufe ich also Februarzahler im Januar (vor dem Ex-Date).
Watchlist – Stand: 29.05.2022
REIT-Watchlist – Stand: 29.05.2022
Auf meiner Watchlist sind derzeit einige Unternehmen überbewertet. Diese würde ich so nicht kaufen und warten oder nach Alternativen schauen. Aber es bieten sich auch Kaufgelegenheiten für mich. Auch habe ich auf meiner Homepage unter der Rubrik Watchlist noch andere aktuell spannende Unternehmen aufgenommen.
Meine Aktienkäufe von diesem Jahr kannst du hier einsehen.
Das soll es von meiner Seite gewesen sein. Ich hoffe du bekommst einen guten Einblick über mein Vorgehen, Depotaufbau und meine Entscheidungsfindungen. Mich würden eure Depots interessieren und wie ihr diese im Blick behaltet. Feedback, Fragen und Anregungen sind wie immer gerne in den Kommentaren gesehen und gewünscht.
Haftungsausschluss:
Die Beiträge auf dieser Seite stellen weder eine Aufforderung zum Kauf, noch zum Verkauf von Wertpapieren dar. Bei den veröffentlichten Texten handelt es sich lediglich um Informationen und die Meinung des Autors. Jeder ist für sein Geld selbst verantwortlich.
Werbe-Hinweise:
In meinen Texten wirst du vermutlich über farblich, markierte Worte stolpern. Hierbei handelt es sich um sogenannte Affiliate Links. Das heißt bei einem Kauf über diese Links, erhalte ich eine kleine Provision vom Affiliate Partner. Für dich entstehen dabei keinerlei zusätzliche Kosten oder Nachteile. Es ist so als wenn du die Seite direkt besuchen würdest. Allerdings kannst du durch die Benutzung des Links passiv meine Arbeit unterstützen.
12 Kommentare