Church & Dwight ist ein US-amerikanischer Hersteller für Haushaltswaren und im Sektor Consumer Staples ansässig.
Unter anderem vertreiben sie Reinigungsmittel, Pflegeprodukte, Kosmetikartikel und mehr. Zu ihren Marken gehören OxiClean, Arm&Hammer, Replens, PearlWeiss und noch einige weitere.
Das Unternehmen zählt zu den sogenannten Dividendenwachstumsaktien. Church & Dwight erreichte in meiner Analyse 79% und liegt damit im oberen Drittel meiner bewerteten Unternehmen. Der Durchschnitt aus 60 analysierten Unternehmen liegt bei 67%. Trotzdem würde ich Church & Dwight derzeit nicht kaufen.
Wie sich das Unternehmen genau geschlagen hat und warum ich die Aktie aktuell nicht kaufen würde, erfährst du unten in meiner Analyse.
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Unternehmensanalyse
Für die Bewertung der Qualität eines Unternehmens sind für mich vor allem drei wesentliche Kriterien wichtig:
- Schutz meiner Investition: Ich möchte das Risiko eines Kapitalverlustes so gering wie möglich halten bzw. mindestens mein eingesetztes Kapital erhalten.
- Rückzahlung der investierten Summe: Wenn ich Geld investiere, möchte ich es irgendwann zurückbekommen. Dies geschieht in meinem Fall durch die Dividenden und deren Wachstum. Es ist also auch hier elementar wichtig, dass die Dividenden so sicher wie möglich sind.
- Ertrag auf das investierte Kapital: Hier geht es um den gesamten Gewinn bezogen auf mein eingesetztes Geld. Denn neben der Dividendenzahlung sollen natürlich auch die Kurse gewinnbringend steigen.
Um diese Punkte bewerten zu können, werfe ich einen Blick auf die:
- Unternehmenssicherheit
- Dividendensicherheit
- Profitabilität
- Attraktivität
- Fair Value
Anmerkung: Wenn du mehr über die einzelnen Kennzahlen wissen möchtest oder was sie genau bedeuten, dann schau doch in meinem Artikel dazu vorbei: Die Kunst gute Dividendenunternehmen zu finden.
Unternehmenssicherheit
Das Kredit-Rating von Church & Dwight liegt bei BBB+, was einer 30-jährigen Bankrott-Wahrscheinlichkeit von 5% entspricht. Im Vergleich dazu liegen Konkurrenten, wie Clorox, Kimberly Clark oder Procter & Gamble bei einem Kredit-Rating von A- / A / AA- (2,5% / 0,66% / 0,55% Wahrscheinlichkeit).
Zwei weitere wichtige Kriterien für die Unternehmensstabilität sind der Piotroski F-Score und der Altman Z-Score. Der F-Score bewertet, vereinfacht gesagt, die finanzielle Stärke eines Unternehmens und liegt bei CHD mit einem Wert von 5 im sicheren Bereich. Auch der Z-Score ist mit 5,17 sehr gut und bewertet sowohl die finanzielle Gesundheit, als auch die Bankrottwahrscheinlichkeit eines Unternehmens.
Die Verschuldungsquote aus Verbindlichkeiten und EBITDA liegt bei 1,71 – ebenfalls ein starker Wert. Zum Vergleich: In meiner Analyse aus knapp 60 Unternehmen liegt dieser Wert im Durschnitt zwischen 3 und 4.
Das aktuelle Verhältnis von Langzeitverbindlichkeiten und Kapital beträgt knapp 36%. Zum Vergleich: Clorox (71%), Kimberly Clark (80%), Procter & Gamble (27%).
Lediglich die Current Ratio (0,87) und die Quick Ratio (0,45) befinden sich aktuell im Risikobereich. Wenn man aber die Verschuldungsquoten berücksichtigt, sehe ich hier keinen Grund zur Sorge.
Dividendensicherheit
Church und Dwight zählt mit den, seit 18 Jahren kontinuierlich steigenden Dividenden, zu den so genannten Dividenden Contendern. Aktuell bietet das Unternehmen eine Rendite von 1,14%,bei einem soliden Dividendenwachstum von 7% auf die letzten 5 Jahre. Sowohl die Payout-Ratio (EPS), als auch die Payout-Ratio (Cashflow) liegen mit 33% und 32% in einem vernünftigen Bereich. Sie zeigen vor allem, dass das Unternehmen noch auf Wachstum ausgerichtet ist.
Mit einem EPS-Wachstum (FWD 3-5 Jahre) von 7% und einem Cashflow-Wachstum per Share von fast 6% ist die Dividende ebenfalls mehr als ausreichend gesichert.
Profitabilität
Als nächstes werfe ich einen Blick auf die Profitabilität von Church & Dwight.
Church & Dwight konnte den Umsatz von 2017 bis heute kontinuierlich steigern und hat ihn um fast 32% erhöht. Alle drei Bereiche wachsen konstant und unterstreichen die Stärke des Unternehmens.
Auch die aktuellen Zahlen sprechen für ein sehr stabiles und starkes Unternehmen.
Operative-Gewinnmarge | Netto-gewinn | Kapital-rendite | Gesamtkapital-rentabilität | Eigenkapital-rentabilität | Rendite (Greenblatt) |
---|---|---|---|---|---|
20,48% | 15,63% | 13,10% | 10,71% | 25,45% | 174,20% |
Zum Vergleich die Durchschnittswerte aus 60 Unternehmen:
Operative-Gewinnmarge | Nettogewinn | Kapital-rendite | Gesamtkapital-rentabilität | Eigenkapital-rentabilität | Rendite (Greenblatt) |
---|---|---|---|---|---|
19,27% | 14,02% | 14,39% | 9,63% | 38,21% | 77,02% |
Attraktivität
Zuerst schaue ich mir die Kapitalrückzahlung durch die Dividenden an. Bei einer aktuellen Rendite von 1,14% und einem jährlichen Dividendenwachstum von knapp 7%, liegt die Rückzahlung bei ca. 8% in den nächsten 5 Jahren. In meinen Augen nicht wirklich ein attraktiver Wert, aber das ist nun Mal oft das Tauschgeschäft bei Dividendenwachstumsunternehmen.
Hier geht es oftmals um die Total Returns (Dividendenrückzahlung + Kurssteigerung) und genau in dieser Kombination sehe ich aktuell begründet, warum das Unternehmen für mich derzeit kein Kaufkandidat ist. Warum ich dies so sehe, erfährst du im weiteren Verlauf.
Bei einem jetzigen Kauf und der entsprechend konstanten Dividendenentwicklung hat man in 5 Jahren ein Yield on Cost von knapp 1,65%.
Werfen wir als nächstes einen Blick auf die Kursentwicklung der letzten 5 Jahre.
Preisentwicklung – 5 Jahre
Die Preisentwicklung in den letzten 5 Jahren kann sich durchaus sehen lassen. Von knapp $46 auf über $80. Deine Investition hätte sich in dieser Zeit fast verdoppelt und das ohne die Berücksichtigung der Dividenden.
Apropos Dividenden – schauen wir einmal auf die Total Returns, also Kurssteigerung + Dividenden in dieser Zeit.
Total Return – 5 Jahre
Fast 100% an Total Returns in 5 Jahren sind schon wirklich gut. Doch 5 Jahre sind nun noch keine lange Zeit für mich als Langzeit-Investor. Wie verhalten sich also die Gewinne über einen längeren Zeitraum. Dazu habe ich mir zum Vergleich den S&P 500 mit dazu geholt.
Portfolio Returns – 2010 – heute
Bei einer Einmaleinlage von $10.000 im Jahr 2010 ist der Portfoliowert heute bei $67.000. Dies umfasst natürlich die Dividenden und die Reinvestition der Dividenden in CHD. Ein CAGR (12 Jahre) von 18,34% ist ein starker Wert. Der Durchschnitt bei meiner Auswertung aus 60 Unternehmen liegt bei knapp 16%. Der S&P 500 Index liegt bei 14.52%.
Rolling Returns – 2010 – heute
Auch die Rolling Returns sprechen hier eine klare Sprache. Durchschnittlich 18,87% sind ein sehr guter Wert. Übrigens: Wenn du mehr zum Thema Rolling Returns wissen möchtest, kann ich dir den englischen Artikel auf Investopedia dazu empfehlen. ->> LINK
Auch hier zur Relation: Im Durchschnitt lagen die 60 Unternehmen bei Rolling Returns von 16,63% über diesen Zeitraum.
Anmerkung: CAGR und Rolling Returns für 5 Jahre sind unten im Auswertungsbogen erfasst.
Fair Value
Zur besseren Übersicht und um mir ein klares Bild machen zu können, schaue ich mir unterschiedliche Fair Value Kalkulationen an. Am Ende rechne ich die Mindestwerte und Maxwerte zusammen und teile sie jeweils durch 8, um einen entsprechenden Durchschnittswert zu ermitteln. Die Differenz zeigt mir, wie hoch die Diskrepanz zwischen dem Mindest- und dem Maxwert ist. In meinen anderen Unternehmensauswertungen lag der Schnitt bei knapp 33%.
Bei einem aktuellen Preis von $88,29 ist Church & Dwight, zwar in Bezug auf den Mittelwert, ca. 8% unterbewertet. Allerdings ist das Unternehmen auch schon 8% über der minimalen Fair Value.
Wenn man sich die Fair Value Kalkulationen anschaut, sieht man dass 5 von 8 Kalkulationen einen Wert zwischen $80 und $95 berechnen. Das Unternehmen ist in meinen Augen derzeit im Fair Value Bereich und deshalb sehe ich hier aktuell keine attraktive Kaufgelegenheit.
Fazit
Das Unternehmen bietet eine gute Balance aus Unternehmensstabilität, starken Profitabilitätszahlen, einer guten Dividendensicherheit und attraktiven Gewinnen in den letzten Jahren.
Dennoch würde ich Church & Dwight aktuell nicht kaufen, sondern auf eine bessere Gelegenheit warten. Die Gründe liegen vor allem in der aktuellen Bewertung des Unternehmens.
Das Unternehmen liegt derzeit im Fair Value Bereich. In den letzten 19 Jahren hatte CHD eine durchschnittliche P/E Ratio von 23. Aktuell liegt dieser Wert bei 30 und zeigt daher sogar eine Überbewertung an.
Die jährliche EPS-Wachstumserwartung für die nächsten 3-5 Jahre liegt bei 7%. Ende 2023 würden die Earnings per Share also bei knapp $3,50 sein. Nimmt man jetzt die durchschnittliche P/E Ratio von 23, hätte man einen zu erwartenden Preis von knapp $80,72. Der aktuelle Preis liegt bei $88,29.
Wenn das Unternehmen also, wie von den Analysten erwartet wächst und sich wieder in Richtung Fair Value entwickelt – würdest du bei einem jetzigen Kauf potentielle negative Returns generieren.
In meinen Augen zeigt sich deshalb hier ein Risiko. In den vergangenen Jahren kam es öfter vor, dass das Unternehmen oberhalb der durchschnittlichen P/E Ratio lief und dann wieder auf die durchschnittliche P/E Ratio fiel. Es wird also mit Sicherheit wieder bessere Einstiegsmöglichkeiten geben.
Selbst wenn sich das Unternehmen, wie angenommen, bis 2026 entwickelt, schauen die zu erwartenden Total Returns beim jetzigen Einstiegspreis eher mager aus.
Die Analysten, die das Unternehmen bewerten, können Church & Dwight ziemlich gut einschätzen. Sie lagen in den letzten 12 Jahren, unter Berücksichtigung einer Risikotoleranz, immer ziemlich akkurat an den tatsächlichen Earnings.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich sehe hier kurstechnisch nicht viel Spielraum in den nächsten Jahren – eher, wie bereits erwähnt, eine Korrektur.
Church & Dwight kann ein starkes Unternehmen für Investoren sein. Allerdings muss dafür der Kaufpreis passen und das ist aktuell meiner Ansicht nach nicht gegeben.
Ein guter Einstiegspreis wäre für mich wohl zwischen $65 und $75.
Ich hoffe du hattest Spaß beim Lesen und konntest einige Informationen mitnehmen. Wenn du Fragen, Anmerkungen oder Feedback hast, lass doch einen Kommentar da. Würde mich freuen!
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